Engagement

Gemeinsam Baukultur kochen

Beim gemeinsamen Kochen kommen die Diskussionen automatisch und ganz ungezwungen ins Rollen. Mit diesem Ansatz lud der Glarner Heimatschutz Expertinnen und Experten zu einer ersten Veranstaltung von «Gemeinsam Baukultur kochen» ein.

Mit einem neuen Veranstaltungsformat sollen wichtige Akteurinnen und Akteure der Behörden und der Verwaltung auf einer sinnlichen Ebene angesprochen werden, sich gemeinsam für eine hohe Baukultur einzusetzen. «Gemeinsam Baukultur kochen» bietet einen ungezwungenen Rahmen, ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen. Dahinter steht die Idee, kürzere und direktere Wege zu fördern und eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Ein grosses Potenzial des kleinen Kantons Glarus ist die geringe Anzahl von nur drei Gemeinden. Dies macht es möglich, alle für den Bauprozess relevanten Personen der kommunalen und kantonalen Behörden und Verwaltung an einer langen Tafel Platz zu versammeln. 

Hohe Baukultur im Kanton Glarus

Basierend auf den acht Kriterien für eine hohe Baukultur der Erklärung von Davos von 2018 widmeten sich die Teilnehmenden an diesem Abend der Schlüsselfrage, was unter einer hohen Baukultur zu verstehen ist und wie eine solche in Zukunft im Kanton Glarus umgesetzt werden kann. Während eine Gruppe sich der Frage widmete, wie im Rahmen der Verwaltungsarbeit künftig eine hohe Baukultur im Kanton Glarus gewährleistet werden kann, bereiteten in der Küche ein Regierungsrat, eine zukünftige Gemeinderätin für die Abteilung Hochbau und eine Bauberaterin gemeinsam Sushirollen zu und widmeten sich dabei dem Thema «Genius Loci».

Diskutieren, kochen, geniessen

Zwischen den verschiedenen, moderierten Runden wurde ausgiebig gespeist, genossen, und die angebrochenen Themen konnten weiter vertieft werden. Die Bereitschaft, gemeinsam über das Thema zu diskutieren und nach möglichen Lösungen zu suchen, war gross. Die neu geschaffene Möglichkeit, Erfahrungen im Umgang mit Baukultur auszutauschen und entsprechende Kontakte zu knüpfen, wurde sehr geschätzt. Erfreulicherweise stiess unter anderem der Input des Glarner Heimatschutzes auf offene Ohren, dass der Beizug einer externen Bauberatung den kommunalen Bauverwaltungen für gestalterische Fragen hilfreich wäre. 

Die Resultate der Diskussionen in Schwanden fliessen in den nächsten vom Glarner Heimatschutz geplanten Event ein. Im Rahmen der schweizweiten Feierlichkeiten zum 50-Jahr-Jubliäum des Wakkerpreises wird er am 18. Juni 2022 im Kunsthaus in Glarus stattfinden. Dabei soll die angestossene Diskussion in der breiteren Öffentlichkeit vertieft werden.

Artikel

Blickpunkt Sektion Glarus: «Gemeinsam Baukultur kochen»
Zeitschrift «Heimatschutz / Patrimoine» 2/2022, S. 41